Training als Medikament

Schlaganfall – Bewegungstraining regeneriert kognitive Fähigkeiten

 

Regelmässiges Bewegungstraining verbessert das Sprach-, Denk- und Urteilsvermögen sowie von Schlaganfall-Patienten innerhalb von sechs Monaten um etwa 50 Prozent. Zu diesem Ergebnis gelangte eine Studie des Rehabilitation Institute in Toronto. In einer Pressemitteilung schlug die Forschungsleiterin Dr. Susan Marzolini vor:

Wenn wir kognitive Fähigkeiten durch ein gezieltes Bewegungstraining verbessern können, was zugleich physische Vorteile mit sich bringt, dann sollten solche Übungen zum Standard eines Nachsorgeprogramms für Schlaganfall-Patienten werden.

An den Untersuchungen nahmen 41 Personen teil, von denen 70 Prozent infolge eines Schlaganfalls unter Gehproblemen litten und deshalb auf einen Rollator oder einen Gehstock angewiesen waren. Die Probanden absolvierten fünfmal die Woche ein Trainings-Programm, das exakt auf ihre physischen Beeinträchtigungen abgestimmt wurde und Bewegungen aus dem täglichen Leben imitierte, darunter einfaches Gehen, Kniebeugen und Gewichtheben. Erstaunlicherweise wirkten sich die Übungen nicht nur positiv auf die körperliche Verfassung der Patienten aus (v. a. Gehvermögen, Muskelkraft), sondern verbesserten auch die Hirnfunktionen. Vor allem in puncto Konzentration und Organisation wurden deutliche Fortschritte erzielt. Marzolini schlussfolgerte:

Unsere Ergebnisse liefern beeindruckende Hinweise darauf, dass man durch die Steigerung der kardiovaskulären Fitness durch den Aufbau von Muskelmasse mittels Krafttraining insgesamt den Gesundheitszustand des Gehirns von Schlaganfallpatienten signifikant verbessern kann.

Diabetes

 

Bei Typ-2-Diabetes ist es besonders wichtig, sich regelmäßig zu bewegen. Denn körperliche Aktivität verbessert die Insulinempfindlichkeit, baut Übergewicht ab und wirkt Bluthochdruck entgegen. Je früher Sie aktiv werden, desto besser! Der Aufwand ist gar nicht so groß: Schon mit dreimal 30 Minuten Training pro Woche können Sie den Diabetes und Ihre Gesundheit positiv beeinflussen.

Doch die Empfehlungen bedeuten für Sie vielleicht eine grundsätzliche Umstellung Ihres gewohnten Lebens. Getreu dem Motto "Sport ist Mord" schrecken Sie vor der Aussicht auf ungewohnte Belastungen zurück und würden Ihren Diabetes eigentlich lieber mit ein paar Tabletten "ruhigstellen".

Zehn gute Argumente

Bewegung ...

... steigert die Insulinempfindlichkeit
Beim Typ-2-Diabetes produziert der Körper zwar noch genug Insulin, doch die Zellen können es nicht mehr richtig verwerten. Bewegungsmangel und Übergewicht haben sie unempfindlich gemacht (Insulinresistenz). Wer sich regelmäßig bewegt, steigert seine Insulinsensibilität. Erfreuliche Folge: Die Zellen reagieren auf das vorhandene Insulin wieder besser, der Blutzuckerspiegel sinkt.

... senkt den Blutzucker
Bewegung  erfordert Energie. Diese Energie wird zum größten Teil aus Traubenzucker (Glukose) bereitgestellt. Wird überschüssige Glukose aus dem Blut durch Bewegung verbraucht, sinkt der Blutzuckerspiegel.

... senkt den Bedarf an Medikamenten
Dank der verbesserten Insulinempfindlichkeit und dem zusätzlichen Zuckerverbrauch kommen sportliche Diabetiker mit weniger Medikamenten aus. Häufig kann sogar der Zeitpunkt hinausgezögert werden, an dem eine Insulintherapie nötig wird.

... baut Muskeln auf
Regelmäßige Bewegung stärkt die vorhandene Muskulatur und baut neue Muskeln auf. Diese verbrauchen – im Gegensatz zum Fettgewebe – auch wenn sie untätig sind Energie. Und helfen beim Abnehmen.

... lässt die Pfunde purzeln
Der Energieverbrauch durch Bewegung hilft, überflüssige Pfunde abzubauen. Moderater Ausdauersport ist deutlich effektiver als intensive kurzzeitige Belastungen. Denn bei Ausdauersport nutzt der Körper neben Traubenzucker auch Fett zur Energiegewinnung.

... verbessert die Blutfettwerte
Ausdauernde Bewegung fördert die Fettverbrennung. Dabei werden auch Triglyzeride (Neutralfette) verbrannt. Bewegung fördert zusätzlich die Bildung von "gutem" HDL-Cholesterin, das der Gefäßverkalkung entgegenwirkt. Die Blutfettwerte können sich mitunter so verbessern, dass auf Cholesterin senkende Medikamente verzichtet werden kann.

... stärkt Herz und Kreislauf
Besonders das Herz profitiert von Bewegung. Ein trainiertes Herz schlägt kräftiger und ruhiger. Moderater Ausdauersport wirkt Gefäßverkalkungen entgegen, Blutdruck und Herzinfarktrisiko sinken. Das Lungenvolumen nimmt zu. Das heißt, pro Atemzug kann mehr Sauerstoff aufgenommen werden. Auch die Gesamtmenge an Blut nimmt zu, was die Versorgung der Organe ebenfalls verbessert.

... fördert die Ausdauer
Die Muskulatur passt sich der körperlichen Belastung an. Sie wird besser mit Nährstoffen versorgt und ermüdet langsamer. Kohlenhydrate können effektiver für die Energiegewinnung genutzt werden. Außerdem von Vorteil: Beim Ausdauersport, also bei länger anhaltenden Belastungen, zapft der Körper auch Fettpolster als Energiequelle an.

... verbessert die Koordination
Durch regelmäßige Bewegung wird der Gleichgewichtssinn geschult und die Stütz- und Haltemuskulatur gestärkt. Sportliche Menschen sind sicherer auf den Beinen. Stürze werden seltener. Ausdauersportarten, die die Koordination besonders schulen,  sind Radfahren, Schwimmen und Skilanglaufen.

... fördert die Geselligkeit
Mit Gleichgesinnten macht Bewegung besonders großen Spaß. Man kann Erfahrungen austauschen und sich Tipps holen. Zu wissen, dass die anderen sich treffen, hilft bei der Überwindung des inneren Schweinehundes. Und vielen tut es einfach gut, unter Menschen zu sein.

Arthrose

 

Um diesen Teufelskreis zu durchbrechen, gilt Bewegung als zentraler Bestandteil der Arthrose-Therapie. Maßvoller Sport kann das Fortschreiten der Arthrose verlangsamen und die typischen Krankheitszeichen lindern. Das Gelenk wird wieder beweglicher und der Mensch dadurch mobiler.

 

Experten halten generell Sportarten für geeignet, die mit gleichmäßigen moderaten Bewegungen einhergehen und die Gelenke nicht zu stark belasten. Das Robert Koch-Institut nennt Ausdauersportarten wie Schwimmen, Radfahren, Walking und Aquajogging als Beispiele. Ob sich Joggen für Arthrosepatienten eignet, wird kontrovers diskutiert. Denn auf die Gelenke wirken beim Laufen höhere Kräfte ein als etwa beim Gehen. Hier müssen Arzt und Patient gemeinsam den richtigen Mittelweg finden.

Kraftübungen befürworten die meisten Sporttherapeuten und Ärzte ebenfalls. Denn durch gezielte Gymnastik lassen sich Muskeln aufbauen, die beispielsweise ein lädiertes Kniegelenk stützen und entlasten. Die Übungen sollten unter fachkundiger Anleitung stattfinden

Als weniger empfehlenswert gelten Sportarten, bei denen erhöhte Verletzungsrisiken bestehen, Gelenke einseitig belastet werden, die schnelle Richtungswechsel beinhalten und bei denen der Sportler abrupt stoppt. Dazu zählen Handball, Volleyball, Squash, Fußball und Tennis.

 

Linderung durch Cumin, Koriander und Muskat

Andere ergänzende Methoden sind, wenn die Diagnose Arthrose gesichert ist, zumindest einen Versuch wert, sagen Experten. Nicht jedes Mittel wirkt bei jedem Patienten gleichermaßen. Als vielversprechend hat sich eine Gewürzmischung in gleichen Teilen aus Kreuzkümmel (Cumin), Koriander und Muskat erwiesen. Diese Mixtur soll bei 80 Prozent der Arthrose-Patienten die Beschwerden lindern, viele können mit ihrer Hilfe sogar die Dosierung ihrer Schmerzmedikamente reduzieren. Heilen können die Wirkstoffe der Gewürze den Gelenkverschleiß nicht, aber sie sollen die Durchblutung der Gelenkschleimhaut verbessern.

Arthrose: Knochen reibt auf Knochen

Bei einer Arthrose ist der schützende Knorpel aufgebraucht, die Gelenkschleimhaut gereizt, Knochen reibt auf Knochen - starke Schmerzen sind die Folge. Wird die Gelenkkapsel durch die anregenden Inhaltsstoffe der Gewürzmischung besser durchblutet, bildet sich mehr Gelenkschleimhaut und die schmerzhafte Reibung der Knochen aufeinander wird vermindert. Diese Verbesserung ist mitunter sogar bei einer Ultraschalluntersuchung zu erkennen. Die Patienten nehmen zwei- bis dreimal mal täglich drei Messerspitzen (Spitze eines Küchenmessers) der Gewürzmischung oder pro Gewürz eine Messerspitze mit Wasser oder Joghurt ein.

Auch wenn eine Arthrose unheilbar ist, sollten vor einer versteifenden oder gelenkersetzenden Operation immer alternative Therapien angeboten und ausprobiert werden. Anders als starke Medikamente haben sie in der Regel keine schweren Nebenwirkungen.

Hypertonie/ Bluthochdruck

 

Krafttraining für Patienten mit Bluthochdruck

Professor Dr. med. Hans-Georg Predel und Anna Bickenbach

Früher wurde Kraftsport als ungeeignete Sportart für Hypertoniker eingestuft. Heute sind positive Effekte auch bei Bluthochdruck nachgewiesen.

Sport und körperliche Aktivität können den Blutdruck von Hypertonikern deutlich senken, das haben zahlreiche wissenschaftliche Untersuchungen eindrucksvoll belegt. Nach früheren Erkenntnissen sollten Bluthochdruck-Erkrankte vor allem Ausdauersport betreiben und auf Kraftsport verzichten, da unter Belastung der Blutdruck deutlich steigt. Aber in den vergangenen Jahren hat ein Umdenken stattgefunden. Klassisches Krafttraining gilt weiterhin als ungeeignet, doch es sind eine Reihe von Techniken entwickelt worden, die ein modifiziertes Kräftigungstraining auch für Patienten mit hohem Blutdruck möglich machen. Das Training sollte individuell auf Faktoren wie Alter, Höhe des Blutdrucks und Begleiterkrankungen der Betroffenen abgestimmt werden. Deshalb ist vor Beginn des ersten Trainings eine sportmedizinische Untersuchung und anschließende Beratung notwendig.

 

Mehr Gefäße – weniger Druck

Während des Kräftigungstrainings kommt es zu einem deutlichen Blutdruckanstieg, doch die Langzeiteffekte auf den Blutdruck sind bei korrekt durchgeführten Übungen durchaus positiv. Forscher vermuten, dass der Blutdruck unter anderem auch durch die Neubildung von Blutgefäßen sinkt. Denn der Muskel benötigt für die anstehenden Belastungen mehr Sauerstoff, deshalb werden neue kleinste Gefäße gebildet, die den Muskel mit Blut versorgen. Dadurch verteilt sich der Blutfluss im Muskel auf mehrere Gefäßzweige, so dass der Blutdruck in den einzelnen Gefäßen sinkt. Außerdem lassen sich durch das Training weitere positive Effekte erzielen, die das Ausdauertraining sehr gut ergänzen. So ist ein wesentlicher Vorteil des Kräftigungstrainings die Steigerung des so genannten kalorischen Grundumsatzes, also des Energieverbrauchs des Körpers in Ruhe. Der Grund: Die Muskelmasse nimmt zu und die Kalorienverbrennung in Ruhe wird durch das Mehr an Muskulatur angekurbelt. Dies führt wiederum zu einer Verminderung des Körperfettanteils. Das wirkt sich auch auf begleitende Erkrankungen wie erhöhte Blutfette, Übergewicht und Adipositas sehr positiv aus.

Nicht zuletzt steigern Kräftigungsübungen auch die Leistungsfähigkeit eines Menschen. Durch das Training und dem damit verbundenen Muskelzuwachs können Alltagsbelastungen leichter und mit weniger Anstrengung bewältigt werden. So ist das Herz-Kreislauf- System bei gleicher Belastung weniger beansprucht, die körperliche Leistungsfähigkeit und damit auch die Lebensqualität steigt. Gerade bei älteren Menschen spielt der Verlust an Muskelmasse und Muskelkraft eine erhebliche Rolle. Dann fällt das Treppensteigen schwerer und die Einkaufstüte wird zur echten Belastung. Durch Krafttraining können ältere Menschen langfristig ihre Selbstständigkeit erhalten und damit auch ihr Wohlbefinden erhöhen. Nicht unerheblich sind außerdem die Auswirkungen der Muskelkräftigung auf den Stütz- und Bewegungsapparat des Menschen. Ein durch Krafttraining verbessertes Muskelkorsett beugt Rückenschmerzen und anderen Erkrankungen wie Arthrose vor und trägt langfristig zu einer Verbesserung der chronischen Beschwerden bei.

 

Blutspende gegen Bluthochdruck

Der Aderlass ist eine mittelalterliche Behandlungsmethode - mit überraschenden Effekten, wie eine aktuelle Studie der Berliner Charité zeigt: Den Ärzten fiel auf, dass nach dem Blutspenden bei einigen Hochdruckpatienten der Blutdruck fast wieder im normalen Bereich lag. Um dem Phänomen auf den Grund zu gehen, untersuchten sie über ein Jahr 150 Probanden mit Bluthochdruck. Alle drei Monate durfte ihnen ein knapper halber Liter Blut abgenommen, so viel wie bei einer ganz normalen Blutspende. Vor und nach dem Aderlass wurde der Blutdruck gemessen. Studienteilnehmer mit hohem Bluthochdruck spendeten mindestens alle drei Monate Blut. Bei Probanden, die viermal pro Jahr zum Blutspenden gingen, konnten die Werte sehr ausgeprägt gesenkt werden: Der systolische Wert um durchschnittlich 16 mmHg und der diastolische Wert um durchschnittlich 7 mmHg. Einige konnten die Dosis ihrer Blutdruck-Medikamente reduzieren oder ganz absetzen. Wird der Aderlass alle drei Monate wiederholt, bleibt der Blutdruck konstant auf dem niedrigen Niveau, stellten die Experten fest. Ihre Vermutung: Nach dem Aderlass bilden sich frische rote Blutkörperchen. Die sind elastischer und leichter formbar - deshalb lässt sich das Blut leichter und mit weniger Druck durch den Körper pumpen, was sich positiv auf den Blutdruck auswirken könnte.

Vor allem Menschen mit hohem Blutdruck raten die Mediziner neben der Medikamententherapie zur regelmäßigen Blutspende. Das senkt nicht nur den Blutdruck, sondern verhilft außerdem den Blutspendediensten zu dringend benötigtem Blut.

Osteoporose

 

Risiko von Knochenbrüchen minimieren

Durch Bewegung und Krafttraining bei Osteoporose werden die Knochen wieder belastbarer und elastischer. Krafttraining stärkt außerdem die Muskeln und fördert den Knochenaufbau, wirkt also der Osteoporose aktiv entgegen. Viele Übungen fördern auch das Koordinationsvermögen, sodass das Risiko von Stürzen und Brüchen sinkt. Ideal ist für viele Patienten eine Kombination aus Krafttraining mit anderen sportlichen Übungen, zum Beispiel dem relativ knochen- und gelenkschonenden Nordic Walking, Schwimmen oder Gymnastik.

Wenn Sie sich für Krafttraining bei Osteoporose interessieren, sollten Sie als Patient zunächst mit Ihrem Arzt sprechen.

 

Osteoporose und Osteopenie: Therapie ohne Medikamente ist möglich

Im Alter zwischen 30 und 40 Jahren verfügt der Mensch über die maximale Knochenmasse. Im Fachjargon wird diese auch „peak bone mass“ genannt. Danach kommt es zu einem biologisch bedingten Abbau – der zu  Krankheiten führen kann. Die mögliche Vorstufe zur ausgeprägten Osteoporose nennt man Osteopenie. Darunter versteht man ebenfalls eine herabgesetzte Knochendichte, doch die Gefahr von Brüchen ist weitaus seltener. Die Ursachen sind überwiegend gleich: Besonders Frauen leiden an fragileren Knochen, da während der Menopause der Östrogenspiegel sinkt. Die Hormonumstellung bewirkt einen stärkeren Abbau der Knochen als bei Männern. Osteoporose- und Osteopenie-Therapie wird dadurch besonders für weibliche Betroffene notwendig. Das muss nicht immer medikamentös sein: Auch durch eine Umstellung der Lebensgewohnheiten hin zu gesünderer Ernährung und mehr Sport kann die Knochendichte erhöhen.

Wir sagen: nur Krafttraining hilft Ihnen da weiter! 

 

Dichtes Programm: die Trainingsauswirkungen auf den Körper

Allgemeines Wohlbefinden, Sicherung der Gesundheit für die Zukunft oder Osteopenie-Therapie: Die Gründe für das Krafttraining, mit dem Sie die Knochendichte erhöhen können, sind vielseitig. Wenn Sie sich dafür entschließen, wird es Ihnen Ihr Körper danken: Die Knochen werden beim Krafttraining mit aktiviert, passen sich dem Druck an und werden dichter. Dabei reagiert der Körper mit einer kräftigeren Knochenrinde und einem weiteren Durchmesser des Knochens. Außerdem verstärkt sich der Bereich, in dem Sehnen und Gelenke am Skelett angesetzt sind. Dadurch werden sich die Knochendichtemessung-Werte verbessern.

Das Resultat: Starke Knochen für motivierte Menschen bis ins hohe Alter!

Knie- Hüftprothese

 

Kann Sport mit Knieprothese zu einer Lockerung des Kunstgelenks führen?

Vorsicht bei Sport mit Prothese

  • Bevor 6-9 Monate nach Operation vergangen sind

  • Dynamische Rotationsbewegungen, Kreuzen der Beine

  • Bei Gelenkinfektion

  • Bei Muskelinsuffizienz

  • Starkem Übergewicht

  • Kontaktsportarten mit unvorhersehbaren Belastungsspitzen

  • Vorsicht beim Joggen: Gangbild muss intakt sein

Die Ansicht, dass das Kunstgelenk als avitales Material durch Bewegung nur abgenutzt wird, ist so nicht vollständig richtig. Viele Belastungen für das Kunst-Gelenk ebenso wie für das natürliche Gelenk kann der Körper durch starke Muskulatur und gute Führung des Gelenks vermindern: das Kunstgelenk profitiert von den gleichen Kompensationsmechanismen einer gut ausgebildeten Muskulatur wie das natürliche Gelenk. Nachteilige Folgen wie Gelenkabrieb könne durch ein gutes Gangbild und starke Muskulatur sogar vermindert werden.

Bei zementfrei gelagerten, einwachsenden Prothesen ist die Stabilität der Knochenbälkchen um die Prothese bei Bewegungsaktiven Patienten sogar besser. Es gibt also keinen wissenschaftlichen Hinweis darauf, dass gelenkfreundliche Sportarten das Lockerungsrisiko für Porthesen erhöhen. Wechseloperation bei sportlichen Prothesen-Patienten sind sogar seltener, wegen

  • der besseren Gelenkslagerung

  • der höheren Knochendichte

  • der Entlastung des Kunstgelenks durch gut ausgebildete Muskulatur

Hat der Patient die Rehamaßnahmen gut vertragen, kommt es zu ersten gezielten Krafttrainings-Einheiten an speziellen Kraftmaschinen.

Ein Knie ist immer soviel wert wie die umgebende Muskulatur. Wenn ein Patient das Krafttraining wirklich ernst nimmt und eine halbe Stunde intensiv arbeitet, kann er pro Übungstag einen bis eineinhalb Millimeter Zuwachs an Oberschenkelumfang erreichen.

Sturzprophylaxe

 

Standfest und sicher im Alter

im höheren Alter steigt die Gefahr zu stürzen. Die Häufigkeit und Dramatik eines Sturzverlaufes können durch nachlassende motorische Fähigkeiten zunehmen. Durch gezielte Kraft- und Gleichgewichtsübungen trainieren Sie ihre Standfestigkeit und bauen damit eventuellen Stürzen vor!

 

Was ist Sturzprophylaxe?

Sturzprophylaxe ist ein ausgewähltes Trainingsprogramm, welches die Gefahr des Stürzens im Alter reduzieren soll.

Warum ist Sturzprävention so wichtig?

30 Prozent der über 65-jährigen stürzen im Durchschnitt einmal jährlich. Dadurch entsteht Angst vor Bewegung und somit ein Abbau der körperlichen Leistungsfähigkeit. Das Modell der Sturzprophylaxe führt zur Reduktion von Stürzen und schweren Verletzungen.

 

Wer ist gefährdet zu stürzen?

Sturzgefährdet sind Menschen mit verminderter Muskelleistung. Erkrankungen wie Morbus Parkinson oder Demenz, Schwindel oder Sehstörungen, die Einnahmen von Medikamenten oder die Benutzung von Gehhilfen, führen oft zu Stürzen. Auch die häusliche Umgebung bietet Gefahrenpotenzial, z.B. mangelnde Beleuchtung, Stolperfallen auf Böden,...

 

Erfolge des Trainingsprogramms:

  • Verbesserung des Gleichgewichts, der Koordination und der Reaktion
  • Verbesserung der Kraft
  • Schulung der Wahrnehmung des eigenen Körpers
  • Verbesserung der Haltung
  • Knüpfen sozialer Kontakte
  • Insgesamt erreichen Sie ein sicheres Stehen und Gehen.

Gleichgewichtstraining

Gleichgewicht ist eine der Grundeigenschaften die bei fehlender Bewegung am schnellsten verloren geht. Durch einfache Übungen kann jeder sein Gleichgewicht verbessern.

 

Was sollte ich beim Kräftigungstraining beachten?

  • Trainieren Sie zweimal bis dreimal pro Woche.
  • Halten Sie zwischen jedem Training zwei bis drei Ruhetage zur Erholung der Muskulatur ein.
  • Beüben Sie abwechselnd Arme und Beine.
  • Führen Sie die Bewegungen über das gesamte Bewegungsausmaß aus.
  • Wählen Sie zunächst einen Wiederstand, welchen Sie leicht bewältigen können. Wenn Sie die Übungen sauber ausführen können, sollten sie den Wiederstand in kleinen Schritten erhöhen. Denn erst wenn die Wiederstände so schwer sind, dass Sie das Bewegen
  • als anstrengend empfinden, wird sich die Kraft verbessern. Sobald wie möglich sollten Sie die Intensität der Serien erhöhen.
  • Führen Sie ein Trainingstagebuch.
  • Niemals den Atem anhalten.
  • Halten Sie bei den Übungen den Oberkörper immer ruhig und die Bauchmuskeln leicht angespannt.
  • Nie in den Schmerz arbeiten!!! Alle Bewegungen nur soweit üben, dass sie schmerzfrei ausgeführt werden können

 

Tipps für den Alltag

  • Die meisten Stürze finden in der Wohnung statt!
  • Beseitigen Sie Stolperfallen auf dem Boden (z. B. Teppichläufer, Kabel).
  • Achten Sie auf ausreichend helle Beleuchtung.
  • Bringen Sie im Badezimmer Haltemöglichkeiten an, legen sie rutschfeste Badematten aus und verwenden sie einen Duschhocker.
  • Benützen Sie zum Transport von Essen einen Küchenwagen, Geschirr sollte in Schränken leicht erreichbar sein.
  • Bringen Sie Handläufe und Geländer zum Festhalten an.
  • Verwenden Sie rutschfeste und gut sitzende Schuhe (besonders im Fersenbereich).
  • Achten Sie darauf, dass Lichtschalter, Gehhilfen und Schuhe vom Bett aus leicht erreichbar sind.

Rheuma

 

Welche Arten von „Rheuma“ gibt es?

Insgesamt kennen wir etwa 200 bis 300 verschiedene rheumatologische

Erkrankungen. Zu den bekanntesten Krankheitsbildern gehören klassisch

entzündlich-rheumatische Erkrankungen wie die Rheumatoide Arthritis, der

Morbus Bechterew oder die Psoriasis-Arthritis. Daneben zählen aber auch

Erkrankungen dazu, die im Rahmen von chronischen Schädigungsfaktoren zu

einem Gelenkverschleiß führen.

 

Was unterscheidet die Arthrose von der Arthritis?

Eine Arthrose ist eine Abnutzung eines Gelenks.

Dadurch kann es zu Veränderungen der Gelenkstellung und -mechanik kommen.

Im schlimmsten Fall kommt es mit dem Fortschreiten der Arthrose zu

irreparablen Zerstörungen des Gelenkknorpels. In vielen Fällen kann man

keine eindeutige Ursache dieser Erkrankung fi nden – allerdings beobachtet

man immer wieder eine familiäre Häufung. Mit zunehmendem Alter fi ndet man

ebenfalls eine Zunahme arthrotischer Veränderungen. Arthrosen können aber

auch als Folge von Unfällen, einseitigen Bewegungsabläufen oder Gelenkentzündungen

auftreten.

Bemerkbar machen sich Arthrosen meist durch Schmerzen, die typischerweise

bei Beginn einer Tätigkeit auftreten, um dann bei Bewegung nachzulassen:

So schmerzt ein arthrotisch verändertes Kniegelenk häufi g zu Beginn eines

Spaziergangs, während die Schmerzen zum Ende hin geringer werden. Oft

führt auch Wärme zu einer Besserung der Beschwerden.

 

Eine Arthritis ist eine Entzündung eines Gelenks.

Oft tritt die Gelenkentzündung plötzlich auf und kann zu einer schmerzhaften

Schwellung, meist verbunden mit einer Bewegungseinschränkung, führen.

Mögliche Ursachen von Arthritiden sind zum einen entzündlich-rheumatische

Erkrankungen, aber auch zum Beispiel Stoffwechselerkrankungen (u.a. Gicht)

oder bakterielle Infekte. Oft steigen bei einer rheumatoiden Arthritis die Entzündungswerte

im Blut an, die Betroffenen fühlen sich häufi g „krank“.

Die Schmerzen treten typischerweise auch in Ruhe auf. Viele Patienten empfi nden

Kälte bei einer Gelenkentzündung als wohltuend. Eine Arthritis kann durch

die Zerstörung von Gelenkstrukturen wiederum zu einer vorschnellen Gelenkabnutzung

(= Arthrose) führen.

 

Rheuma & Sport – Mythen und Fakten

 

Mythos:

„Rheumapatienten müssen sich schonen und möglichst nicht bewegen!“

Fakt: Erkrankungen aus dem rheumatischen Formenkreis betreffen meist den

Stütz- und Bewegungsapparat. Es ist jedoch ein Fehler, die Gelenke und Muskeln

soweit wie möglich zu schonen. Im Gegenteil: Regelmäßige Bewegung ist

die Grundlage und eines der wichtigsten Behandlungsprinzipien bei dieser Art

von Erkrankung.

 

Mythos:

„Seitdem ich die Krankheit habe, geht das mit dem Sport nicht mehr!“

Fakt: Durch Bewegungseinschränkungen als Folge einer rheumatischen

Erkrankung kann es vorkommen, dass eine gewohnte Sportart nicht mehr auf

die übliche Weise durchgeführt werden kann. Oft lassen sich aber durch kleine

Änderungen der Bewegungsabläufe oder ein paar Tricks neue Möglichkeiten

fi nden, dieselbe Sportart weiterhin auszuüben.

 

Mythos:

„Ich würde ja gerne, aber es fehlt an Möglichkeiten!“

Fakt: Es gibt so gut wie keine Situation, in der nicht irgendeine Form von Bewegung

möglich ist! Diese kann neben einem sportlichen Training auch in Form

von Krankengymnastik oder weiterer physiotherapeutischer Übungen erfolgen.

 

Teufelskreis der Schmerzen – Was versteht man am Bewegungsapparat darunter?

Jede körperliche Schmerzempfindung führt auch zu einer muskulären Verspannung.

Sie bedeutet eine Dauerkontraktion der Muskelfasern. Dies kann zu einer Minderdurchblutung der Muskulatur führen und so den Schmerz weiter verschlimmern. Hinzu tritt häufi g eine Schonhaltung. Die entsprechend schmerzhaften Körperregionen werden noch weniger bewegt bzw. aktiviert. Auch das führt zu weiteren Verspannungen und verminderter Durchblutung mit zunehmenden Schmerzen.

 

Warum Bewegung bei Schmerzen hilft

In Studien konnte nachgewiesen werden, dass bei mehr als der Hälfte der Patienten

mit einem chronischen, nichtentzündlichen Schmerzsyndrom („Fibromyalgiesyndrom“)

regelmäßige Bewegung zu einer deutlichen und anhaltenden Linderung der Schmerzen führt.

Dadurch können häufig sogar schmerzstillende Medikamente eingespart werden.

Der Effekt eines Fitnessprogramms fällt auch langfristig gut aus: Positive

Auswirkungen auf Kniegelenkschmerzen, den Medikamentenverbrauch und

die Beeinträchtigung im täglichen Leben konnte man sogar noch über sechs

Monate nach der Beendigung des Programms feststellen.

Dementsprechend kann eine Bewegungs- und Kräftigungstherapie eine effektive und nebenwirkungsarme Basismaßnahme darstellen, die konsequent fortgeführt werden sollte.

Ein regelmäßiges und individuell angepasstes Training verlangsamt

bei zahlreichen Erkrankungen das Fortschreiten! Auch für Menschen

mit chronischen Erkrankungen ist eine sportliche Betätigung möglich

- und oft viel einfacher als häufi g gedacht!

 

Praxistipp zur Kräftigung der Muskulatur:

Eine sehr große Bedeutung kommt einer kräftigen Muskulatur zu: Sie stützt die

Gelenke, führt und stabilisiert sie. Gerade zu Beginn einer vermehrten körper-

lichen Bewegung ist die Muskelkraft und Muskelausdauer der Belastung häufig

nicht gewachsen. Sie ermüdet rasch und kann dann die Gelenke nicht mehr

optimal stützen und stabilisieren. Die Folge ist eine vermehrte Belastung der

Sehnenansätze und Bandstrukturen.

Schleimbeutelentzündung

 

Schmerzen durch Schleimbeutelentzündung

Stechen, Ziehen, Schmerzen in der Hüfte beim Sitzen, Aufstehen, Gehen und auch nachts: Was oft niemand ahnt: Hinter diesen Beschwerden kann sich eine sogenannte Bursitis verbergen, eine Entzündung der Schleimbeutel in der Hüfte.

Die kleinen, mit Flüssigkeit gefüllten Puffer zwischen Knochen und Sehnen haben die Aufgabe, die Reibung bei der Bewegung des Gelenks zu vermindern. Schleimbeutel gibt es überall im Körper, wo Gewebeschichten stark gegeneinander verschoben werden. Sie bilden eine Gleitschicht aus lockerem Bindegewebe und Schleimhaut. Entzündet sich - zum Beispiel aufgrund einer Fehlhaltung - ein Schleimbeutel und schwillt an, wird es schmerzhaft. Häufig ist die Hüfte betroffen. Besonders häufig ist der Schleimbeutel auf dem "großen Rollhügel" an der seitlichen Hüfte betroffen, der die Beweglichkeit einer starken Sehnenplatte über dem Oberschenkelknochen ermöglicht. In der Regel macht eine solche Entzündung durch einen dauerhaften Schmerz im äußeren Hüftbereich auf sich aufmerksam, aber auch ein Schleimbeutel an der Vorderseite der Hüfte kann betroffen sein. Es kommt zu diffusen oder örtlich begrenzten Hüftschmerzen, mitunter auch zu Leistenschmerzen.

Neben den Schleimbeuteln selbst können auch entzündete Sehnenansätze, Risse in der Hüftmuskulatur, Sehnen-Abrisse und Knochenabrisse nach Hüftprothesen zu solchen Beschwerden führen. Verschlimmert wird das Problem nicht selten durch die Schonhaltung, die die schmerzgeplagten Patienten oft über lange Zeit einhalten und die den ganzen Bewegungsapparat aus dem Gleichgewicht bringt.

Durch Training zur Kräftigung der Muskulatur wird verhindert, dass es zu schmerzhaften Reibungen kommt, die die Schleimbeutel reizen.

Liegt die Ursache der Bursitis in einer dauerhaften Fehlhaltung durch eine Beinlängendifferenz, sollte diese z.B. mit einer Dornbehandlung ausgeglichen werden . Um den direkten Druck auf die Schleimbeutel zu verringern, sollten Patienten mit einer Bursitis vermeiden, ihre Hüfte wiederholt zu beugen, über längere Zeit zu sitzen oder zu stehen und auf der Seite zu schlafen.

Krebs

 

Training hilft gegen Krebs

Wer regelmäßig Sport treibt, kann nach bisherigen Erkenntnissen sein Risiko, an Krebs zu erkranken, senken. Bei Krebspatienten sinkt mit regelmäßiger Bewegung das Rückfallrisiko. Das gilt besonders für Betroffene, die vor der Diagnose sportlich nicht aktiv waren. Bei ihnen reduziert körperliche Aktivität das Risiko für einen erneuten Ausbruch der Erkrankung. Zu diesem Ergebnis kommen aktuelle Studien.

 

Sport hilft gegen chronische Erschöpfung

Besonders gut erforscht ist diese Wirkung für Brust-, Darm- und Prostatakrebs. Aber auch bei Leukämie konnten positive Effekte nachgewiesen werden. Im Rahmen der Studien hat sich auch gezeigt, dass körperliche Aktivität typische Nebenwirkungen wie Müdigkeit und Antriebslosigkeit durch Chemo-, Strahlen- oder antihormonelle Therapien reduzieren kann. Wissenschaftler des Krebsforschungszentrum Heidelberg konnten nachweisen, dass körperlich aktive Brustkrebspatientinnen wesentlich weniger an Fatigue, also der chronischen Erschöpfung bei Krebs, leiden.

 

Positiver Einfluss auf die Psyche

Sport verbessert nicht nur die körperliche Leistungsfähigkeit, sondern hat auch einen positiven Einfluss auf die Psyche. Das Selbstbewusstsein wird gestärkt und die Lebensqualität insgesamt gesteigert. Feste Trainingszeiten sorgen für eine Struktur im Alltag und lenken die Gedanken von der Krebserkrankung ab. Auch der Austausch mit Menschen, die das gleiche Schicksal teilen, kann sich positiv auf das Wohlbefinden auswirken. Dabei ist es wichtig, den Trainingsplan individuell an die körperlichen Möglichkeiten der Betroffenen anzupassen. Denn gerade Brustkrebspatientinnen haben Angst, ihren Körper zu belasten und trotz der empfindlichen Operationsnarben zu trainieren.

 

Genaue Vorgänge im Körper noch unbekannt

Die biologischen Vorgänge, warum Sport diesen unmittelbaren Einfluss auf Krebserkrankungen hat, sind weitestgehend unbekannt. Das liegt vor allem daran, dass die Krebsentstehung ein komplexer Vorgang ist. Sicher ist, dass Sport den Stoffwechsel anregt und dabei hilft, ein gesundes Körpergewicht zu halten. Außerdem vermuten Wissenschaftler, dass Sport Reparaturmechanismen der Erbsubstanz verbessert, den Insulinspiegel senkt und die Menge entzündlicher Botenstoffe reduziert. Bei Frauen mit hormonabhängigen Tumoren wird messbar der Östrogenspiegel im Blut gesenkt.

Besonders vorteilhaft ist dabei die Kombination aus Kraft-, Ausdauer und Koordinationstraining. Egal welche Sportart ausgeübt wird, wichtig ist vor allem auch, dass diese Freude bereitet. Denn auch die Psyche hat einen großen Einfluss auf das allgemeine Wohlbefinden und das Immunsystem.

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Muskeltraining für mehr Gesundheit im Alter / Visite - 16.12.2014 20:15 Uhr Autor/in: Dr. Tilman Hassenstein lter
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